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Omar Khayyam 1048-1131
Omar Khayyam

DER DICHTER OMAR KHAYYAM

Dem Schicksal bracht' es keinen Nutzen,
dass es mich gebahr.
Rang und Macht vergrößern ihm sich nicht,
wenn es mich fortnimmt.
Und niemals vernahmen meine Ohren
von einem Menschen,
warum ich geboren wurde, weshalb ich sterben werde.

Quelle: Khayyam, Omar (1958): Zelte der Weisheit. Deutsche Nachdichtung von Dietmar Ballmann. Rudolstadt. S.47.

Niemals war meinem Herzen
ein Wissen irgendwie verschlossen,
fast kein Geheimnis blieb,
das ich nicht weiß.
Dreiundsiebzig Jahre dacht' ich
Tag und Nacht:
Jetzt weiß ich, dass ich -
überhaupt nichts weiß!

Quelle: Khayyam, Omar (1958): Zelte der Weisheit. Deutsche Nachdichtung von Dietmar Ballmann. Rudolstadt. S.57.

Einmal kaufte ich
vom Töpfer einen Topf.
Dieser Topf sagte mir
das Geheimnis aller Geheimnisse:
Ich war ein König; da war
ein Silberbecher mein -
Jetzt bin ich ein Topf,
den Jeder handeln kann!

Quelle: Khayyam, Omar (1958): Zelte der Weisheit. Deutsche Nachdichtung von Dietmar Ballmann. Rudolstadt. S.37.

Wenn ich gestorben bin,
wascht mich mit Wein!
Eine Grabrede haltet mir
von Becher und Wein!
Wollt ihr mich finden
am Auferstehungstag,
so sucht mich im Staub
vor der Tür des Weinhauses!

Quelle: Khayyam, Omar (1958): Zelte der Weisheit. Deutsche Nachdichtung von Dietmar Ballmann. Rudolstadt. S.45.

Jedes Herz, in dem sich
Liebe und Verlangen formen
- seien es Leute des Gebetsteppichs
oder Leute der Synagoge,
wer schreibt die Namen eines jeden
in das Buch der Liebe? -,
ist frei von der Hölle
und unabhängig vom Paradies.

Quelle: Khayyam, Omar (1958): Zelte der Weisheit. Deutsche Nachdichtung von Dietmar Ballmann. Rudolstadt. S.42.

Vor dir und mir, da gab es
Tag und Nacht -
auch kreiste schon
die Himmelssphäre.
Merk auf! Setz deinen Fuß
sacht auf die Erde,
sie war das Pünktchen im Auge
einer Schönheit!

Quelle: Khayyam, Omar (1958): Zelte der Weisheit. Deutsche Nachdichtung von Dietmar Ballmann. Rudolstadt. S.56.

Ein jedes Beet, worauf jetzt
Tulpen oder Rosen blühn,
hat eines Königs
dunkelrotes Blut getränkt;
und jedes kleine Veilchen
das der Erde sacht entsprießt,
war einst ein zartes Mal
auf der Wange einer Schönen!

Quelle: Khayyam, Omar (1958): Zelte der Weisheit. Deutsche Nachdichtung von Dietmar Ballmann. Rudolstadt. S.31.

Hayyam, der so oft Zelte der Weisheit
zusammennähte,
fiel in den Schmelzofen des Kummers
und war plötzlich verbrannt.
Die Schere des Todes schnitt
seinen Lebensfaden ab,
der Makler der Hoffnung
verkaufte ihn für nichts!

Bemerkung: Hayyam heißt "der Zeltmacher"

Quelle: Khayyam, Omar (1958): Zelte der Weisheit. Deutsche Nachdichtung von Dietmar Ballmann. Rudolstadt. S.34.

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