Grapefruit
Paul aß gerne Grapefruits, stellte sich aber dumm, wenn er selber eine
holen oder schälen sollte. Erst als sein Freund Ron mitansehen musste,
wie Paul mit der stumpfen Seite eines Messers wild auf eine Grapfruit einstach,
und auf den Hinweis, dass ein schärferes Messer wohl geeigneter sei, nur
lakonisch meinte: "Ist doch egal", sah Ron ein, dass es wohl besser
ist, die Grapefruit selbst zu schälen.
Saftpackung
Janós Pach: "Paul war einmal für ein paar Tage bei mir. Als
ich abends in die Küche kam, bot sich mir ein grässlicher Anblick.
Auf dem Fußboden standen überall ganze Lachen von blutähnlichem
roten Matsch. Die Spur führte zum Kühlschrank. Ich öffnete ihn
und sah zu meinem größten Erstaunen eine umgekippte Packung Tomatensaft
mit einem klaffenden Loch. Paul hatte wohl Durst gehabt, sich überlegt,
wie er den Saft aus der Packung bekommen könnte, und dann die Packung mit
einem großen Küchenmesser traktiert."
Atombombe ohne Paul
An der Atombombe hätte Paul ganz gerne mitgearbeitet, denn er hasste
Faschisten. Da er aber äußerte, nach dem Krieg nach Ungarn zurück
zu wollen, durfte er nicht mitmachen. Außerdem durfte er lange nicht in
die USA einreisen, zum Beispiel war den Behörden ein Briefwechsel mit einem chinesischen
Zahlentheoretiker suspekt, der für gewöhnlich so begann: "Lieber
Hua, nimm für p eine ungerade Primzahl..."
Uhrzeit
Eines Abends gegen 22 Uhr saßen wir zu dritt in New York über einem
Problem, besser gesagt: Wir saßen fest und kamen nicht weiter. Plötzlich
sagte Erdős: "Am besten, wir rufen meinen Freund Davenport in Cambridge
an, der kann uns bestimmt weiterhelfen." - "Aber", so wandte
ich ein, "in Cambridge ist es jetzt 4 Uhr morgens." Darauf Erdős:
"Na umso besser, dann ist er sicher zu Hause." (Martin Aigner)
Quelle
Die Wette
Ron Graham und Paul wetteten einmal, dass Paul es nicht schaffen würde, einen
Monat ohne Amphetamine zu überstehen. Erdős stand durch und meinte
am Ende: "Schön und gut, jetzt weiß ich zwar, dass ich kein Suchtkranker
bin. Aber arbeiten konnte ich kein bisschen. ... Du hast mit dieser Aktion die
Mathematik um einen ganzen Monat zurück geworfen."
Todesideal
Den perfekten Tod stellte sich Paul so vor: Nach einer Vorlesung, wenn er gerade
einen Beweis abgeschlossen hat und ein streitsüchtiger Zuhörer die
Hand hebt und "Was ist mit dem allgemeinen Fall?" fragt, als Antwort
zu geben: "Ich glaube, ich überlasse das der nächsten Generation",
und darauf tot umzufallen.
Alle Zitate, wenn nicht anders ausgwiesen, nach: Hoffmann, Paul (2000): Der Mann, der die Zahlen liebte. München.