Sir,
ich bin mir der Großartigkeit dieser Freiheit bewusst, die ich gerade
mit Ihnen nehme; eine Freiheit, die mir kaum zulässig erschien, als ich
den ausgezeichneten und würdevollen Stand bedachte, in dem Sie stehen,
und die fast generellen Vorurteile und Voreingenommenheiten, die in der Welt
gegenüber meiner Hautfarbe so sehr überwiegen.
Sir, dulden Sie, dass ich Ihnen die Zeiten in Erinnerung rufe, in denen die
Waffen und die Tyrannei der Britischen Krone ausgeübt wurden, mit jeder
gewaltigen Bemühung, um Sie in einen Zustand der Knechtschaft herabzusetzen.
[...]
Dies, Sir, war eine Zeit, in der Sie die Ungerechtigkeit eines Zustands der
Sklaverei klar erkannten, und in der Sie nur Verabscheuung für die Schrecken
diesen Zustandes kannten. Es war damals, als Ihre Abscheu davor so erregt war,
dass Sie öffentlich diese wahre und unbezahlbaren Doktrin vertraten, die
es Wert ist, in alle Zukunft festgehalten und erinnert zu werden: "Folgende
Wahrheiten erachten wir als selbstverständlich: alle Menschen
gleich geschaffen sind; dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen
Rechten ausgestattet sind; dass dazu Leben, Freiheit und das Streben nach
Glück gehören." [Benjamin zitiert aus der Unabhängigkeitserklärung der
Vereinigten Staaten von 1776, die Thomas mitverfasst hat. Anmerkung der Übersetzerin.]
[...]; aber, Sir, wie erbämlich ist es doch zu überlegen, [...],
dass Sie zur gleichen Zeit durch Betrug und Gewalt so viele meiner Brüder
in stöhnender Gefangenschaft und grausamer Unterdrückung halten, so
dass Sie zugleich für schuldig befunden werden müssten dieses schwersten
der Verbrechen, das Sie erklärtermaßen hassten, bei anderen und auf
Sie selbst bezogen.
[Benjamin schickt eine Kopie seines Almanachs mit. Anmerkung der Übersetzerin.] Diese Berechnung ist das
Produkt meines regen Studiums in diesem meinem fortgeschrittenen Lebensalter;
da ich lange unbegrenztes Verlangen verspürte, mit den Geheimnissen der
Natur bekannt zu werden, musste ich meiner Neugier diesbezüglich gefällig
sein, durch meinen eigenen fleißigen Eifer, in dem ich Ihnen nicht berichten
muss von den vielen Schwierigkeiten und Nachteilen, auf die ich hierbei stieß.
[...] ihr ergebenster und bescheidenster Diener Benjamin Banneker