War Pythagoras ein Sohn des griechischen Gottes Apollo? Wie viele Tassen Kaffee hat Zahlengenie Paul Erdös wirklich getrunken? Und gibt es eigentlich nur Männer in der Mathematik?
Das Fach Mathematik hat in der Schule nicht den Ruf, besonders cool zu sein. "Mathe ist langweiliges Rechnen, trocken, schwierig." Dieselben Vorurteile schlagen denjenigen entgegen, die Mathematik mögen. Und wer im Internet nach Größen der Mathematik sucht, begegnet vielen Bärten oder ernsten Köpfen. Hier setzt "Mathe rockt!" an.
Ein buntes Plakat zeigt 23 mathebegeisterte Menschen und auf www.matherockt.de sind ihre Geschichten mal spannend, mal humorvoll zu erkunden: Informatikerin Grace Hopper war 1969 Science Man of the Year. Ada Lovelace verspielte ihr Geld mit Pferdewetten. Maria Agnesi bekam ihren Doktortitel direkt vom Papst. Pythagoras war Gründer und Guru einer vegetarischen Sekte.
Womit sich die durch Zeiten und Kulturen gemischten "Rockstars" der Mathematik befasst haben, ist online in der Mathe-rockt!-Galerie ausgestellt.
Mathe ist rockbar
Drei Mathematikstudentinnen (Birte Wolmeyer, Franziska Gilbert, Barbara Magistry), ein Autor (Frank Sorge) und ein Grafiker (Andreas Töpfer) haben sich zusammengefunden, die Gruppe u-acht gegründet und sich durch die vielzähligen Biographien der Mathematik gegraben, um den Beweis anzutreten, dass Mathematik "rockbar" ist.
In Kooperation mit der zentralen Frauenbeauftragten der FU-Berlin und von Sponsoren unterstützt, bietet u-acht jungen Menschen, insbesondere jungen Frauen einen alternativen Einstieg in die Mathematik an.
Die Geschichte der Mathematik ist voller spannender, oft verrückter Gestalten,
die alle Vorurteile gegen das Fach fragwürdig erscheinen lassen. Viele
davon sind Frauen, die sich erst einen Weg in die Wissenschaft erkämpfen
mussten.
Das Plakat "Mathe rockt" zeigt Episoden aus dem Leben von 23 Mathematikerinnen
und Mathematikern. Die Webseite formuliert diese Episoden aus und legt individuelle
Zusammenhänge von Biographie, Werk und Mathematik offen.
Matheröcke und Matherocker
In gelöster Partystimmung am großstädtischen Nachmittag versammelt, präsentiert das Plakat die ausgewählten 23 MathematikerInnen. Ein Plakat über Mathematik, das Spaß macht!
Auf der Webseite sind biographische Kurzkrimis, Gedichte, Dialoge, Briefe, Artikel, Anekdoten, Bildgeschichten und Steckbriefe zum Leben der "Mathe rockt"-Stars versammelt: Therese Hance stiftet mit einem Gedicht Verwirrung bei den Entwicklern der Atombombe. Alan Turing ist entscheidend an der Dechiffrierung der Enigmacodes im zweiten Weltkrieg beteiligt und stirbt an einem vergifteten Apfel. Mary Somerville wird von der "Royal Society" eine Büste zu Ehren ihrer wissenschaftlichen Leistungen aufgestellt, die sie als Frau selbst nicht ansehen darf. Charles Lutwidge Dodgson wird als Lewis Carroll mit "Alice im Wunderland" berühmt.
Auch die Mathematik selbst kommt nicht zu kurz, wenn Emmy und Max die Mathe-rockt!-Galerie erkunden. Sie erobern die Gummi-Welten der Topologie, bestaunen Seifenhautminimalflächen oder lösen Sudokus im Café. Das Plakat kann auf www.matherockt.de kostenlos bestellt und jeder Artikel bequem als .pdf heruntergeladen und ausgedruckt werden.
Beides wird auf dem "Girls´ Day 2006" an der FU-Berlin am 27.4. erstmalig vorgestellt. In zwei Workshops ("Mathe rockt - Backstage") können Teilnehmerinnen des Girls´Day sich aktiv davon überzeugen, dass Mathe rockt. Leider sind keine Plätze mehr frei.