rockte von | 1850 bis 1891 | |
Lebensmotto |
"Ich fühle, dass es meine Bestimmung ist, der Wahrheit und der
Wissenschaft zu dienen und den Frauen neue Wege zu bahnen, denn das bedeutet,
der Gerechtigkeit zu dienen."
Quelle |
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Hotspots |
Das Kinderzimmer von Sofja war mit einer mathematischen Vorlesung tapeziert, weil
bei der Renovierung die Tapeten ausgegangen waren. Tapeten waren schwer zu kriegen
und außerdem teuer: Sofja hat´s gefallen.
Mit 15 schwärmte sie für Fjodor Michailowitsch Dostojewski, den sie in St. Petersburg kennenlernte. Dostojewski war zu der Zeit 44 Jahre alt und hatte der großen Schwester Anjuta einen Heiratsantrag gemacht. Ein Mondkrater und ein Asteroid wurden nach ihr benannt. Sofja musste erst Witwe werden, um die Stelle an der Uni Stockholm annehmen zu können, weil ihr Mann nicht mit ihr zusammen in Stockholm wohnte! Als Sofja von ihrem Geliebten nach Stockholm zurück kam, wollte sie das Windpocken-verseuchte Kopenhagen umreisen. Dazu musste sie häufig umsteigen, erkrankte und starb bald in Stockholm. Ihre letzten Worte: "Zuviel Glück." |
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Greatest Hits | Prix Bordin 1888, ein sehr bedeutender Preis der damaligen Zeit. Sie bekam ihn für ihre Arbeit über die "Rotation eines starren Körpers um einen festen Punkt." Die Arbeit war so gut, dass das Preisgeld von 3.000 Franc auf 5.000 Franc herauf gesetzt wurde. | |
Mathematik | Analysis | |
Lobhudelei |
Ein Studienkamerad aus der Heidelberger Zeit über Sofja:
"[Sie] zog unmittelbar die Aufmerksamkeit der Lehrer mit ihrer ungewöhnlichen mathematischen Begabung auf sich. Professor Königsberg, der bedeutende Chemiker Kirchhoff, ... und alle anderen Professoren waren verzückt von ihrer talentierten Studentin und sprachen von ihr als einer außergewöhnlichen Erscheinung." Quelle, übersetzt von u-acht.de.
"Denen, die persönlich das Vergnügen hatten, mit ihr zusammenzutreffen,
erschien sie gleichzeitig als der Typus der weltbürgerlichen Russin und
als ein großes Beispiel der bei Frauen so ungewöhnlichen Genialität
auf streng wissenschaftlichem Gebiet."
"Sonja Kowalewski war eine glänzende Erscheinung, voll von Geist, Wissen,
Können und Gefühl, die Eigenschaften von Gelehrten und der Künstlerin,
der freien Denkerin, der feingebildeten Weltdame, der Vorkämpferin des
Frauenrechts und der echten Weiblichkeit, der für die höchsten Interessen
Thätigen und der wärmsten Freundin in seltensten Vereine verbindend.
Ihre Bahn war kurz aber leuchtend. Sie hat die ihr Nahestehenden Schätze
des Geistes und des Gemüthes verschenkt, für Schönheit und Freiheit
gefühlt und die Gedankenwelt der Menschheit bereichert. Ihr Name wird bleiben
als der einer großen Frau, eines wahrhaft bedeutenden Menschen!"
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Geburtsort | Moskau, Russland | |
Tourdaten |
Moskau; Kaluga; Palibino (alles Russland); Familienurlaube nach St. Petersburg (Russland), Deutschland und die Schweiz; St.Petersburg (Russland); Heidelberg ; Berlin (beides Deutschland); Urlaub in London (Großbritannien); Paris (Frankreich); Berlin; St.Petersburg; Moskau; Berlin; Odessa (Russland); Stockholm (Schweden); Urlaub in Italien; Stockholm
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Zitate |
"In Wirklichkeit ist sie (die Mathematik) aber eine Wissenschaft, die die
größte Phantasie verlangt."
"Welches Leid es ist, stets gezwungen zu sein, in einer fremden Sprache
mit seinen Vertrauten zu sprechen, es ist, als ob man beständig mit einer
Maske vor dem Gesicht ginge."
"Alles im Leben erscheint mir so verblasst und uninteressant. In solchen
Augenblicken taugt die Mathematik besser; man freut sich, dass eine Welt so
ganz ausserhalb unserer selbst existiert." |
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Familie |
Eltern: Elisabeth Fjodorowna und General Wassili Krukowski
7 Jahre ältere Schwester Anjuta und Fedja (5 Jahre jünger) |
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Hobbies | Schöne Literatur schreiben. | |
Freunde |
Karl Weierstraß
Julia Lermontowa Ihr Mann Wladimir O. Kowalewski Maxim Kowalewskij (ihr späterer Geliebter) |
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Sterbeart | Lungen- oder Rippenfellentzündung | |
LINKS
Ein
Quiz zu Sofja:
LITERATUR
Tollmien, Cordula (1995): Fürstin der Wissenschaft. Die Lebensgeschichte der Sofja
Kowalewskaja, Weinheim 1995, 190 Verlag: S. Beltz und Gelberg.
Tuschmann, Wilderich / Hawig, Peter: Sofia Kowalewskaja (1993): Ein Leben für Mathematik und Emanzipation. Basel, Boston, Berlin. Birkhäuser Verlag
ANDERE MEDIEN
Ein Film:
Ein Berg auf der Rückseite des Mondes. Schweden 1983. Regie: Lennart Hjulström
(ZDF 1989)
Ein Gedicht über Sofja:
Feuerseele, voll Gedanken
Lichtete dein Luftschiff Anker,
Jene Räume zu durchwandern
Wo du in den klaren Nächten,
Wenn am dunkelblauen Himmel
Der Saturnus-Ring erstrahlte,
Oft verweilt, um der Gestirne
Lauf und Ursprung zu ergründen?
Ob in jenen Regionen
An der Ewigkeit Gestade
Analytische Funktionen
Dich die Antwort finden ließen?
Ehmals sahst du aus den Höhen
Lichte Strahlen niedergleiten,
am Krystallgrund brechen -
Wie erblickst du sie wohl heute
Wendest du den Blick nach unten,
Aus dem Lichte auf das Dunkel
Und die Trübsal dieser Erde?
Hier auch sahst du oft entbreitet
In den Stunden sel´gen Hoffens,
Sternenhelles Ätherweiten,
den krystallnen Grund der Liebe.
Feuerseele voll Gedanken,
Fandst du nun der Liebe Anker?
*
Lebe wohl, hab´ Dank! O möge
Deinen jungen Leib die Erde,
Die ihn aufnahm, nicht beschweren!
So lang zwischen lichten Welten
Sich Saturn bewegt, und Menschen
Noch auf unserem Sterne leben,
wird man deinen Namen nennen
Als der großen Seelen eine.
Dieses Gedicht schrieb der Bruder des Universitätsdirektors Magnus Gösta Mittag-Leffler über die Verstorbene.
Quelle: Polubarinowa-Kotschina, Pelegeja J. (Hg.) (1957): Pisma Ch. Ermitta k S.W:Kowalewskaja. In: Institut Istorij Estest wozuanija i Techniki 19. S.650-689. Zitiert nach: Hawig, Peter / Tuschmann, Wilderich (Hg.) (1993): Sofia Kowalewskaja. Ein Leben für die Mathematik und Emazipation. Basel, Boston, Berlin. S.134.