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STECKBRIEF
Maria Gaetana Agnesi
Porträt von Maria Gaetana Agnesi
1718-1799

rockte von deko 1718 bis 1799
Hotspots Eigentlich wollte sie ins Kloster gehen, doch ihr Vater, der das Talent seiner Tochter früh erkannte, stimmte sie um, woraufhin sie sich der Mathematik zuwandte
Maria Gaetana Agnesi widmete Lehrbuch über Analysis der Kaiserin Maria Theresia und wurde von dieser zum Dank reichlich mit Juwelen beschenkt.
1752, nur zwei Jahre nachdem Papst Benedict XIV sie auf einen Lehrstuhl für Mathematik und Naturphilosophie an die Universität zu Bologna berufen hatte, zog sie sich aus unbekannten Gründen aus der Mathematik zurück. Ihre Professur hat sie nie angetreten. 1783 gründete sie ein Altersheim in Mailand, das sie bis zu ihrem Tod leitete.
Greatest Hits Ihr 1748 veröffentlichtes Werk „Instituzioni Analitiche ad Uso della Gioventù italiana“ (Lehrbuch
der Analysis für die italienische Jugend - Das erste Lehrbuch seiner Art in italienischer Sprache)
Mathematik Analysis
Lobhudelei „Ich wurde in einen großen, schönen Raum geführt, in dem dreißig Personen aus allen Völkern Europas im Kreise um Fräulein Agnesi herumsaßen, die zusammen mit ihrer jüngeren Schwester auf einem Sofa saß. Sie ist ein junges Mädchen mit hübschen, frischen Farben, zwischen achtzehn und zwanzig, nicht hübsch, nicht häßlich, von schlichtem und sanften Wesen. [...] Ich hatte mich auf die bei solchen Anlässen übliche Konversation mit diesem Mädchen eingestellt. Graf Belloni, der mich mitgenommen hatte, wollte daraus jedoch ein öffentliches Ereignis machen. Er wandte sich an das Mädchen mit einer eleganten lateinischen Ansprache, die von jedermann gehört werden konnte, worauf sie ihm flüssig antwortete. Nun disputierten die beiden auf lateinisch weiter über die Entstehung der Quellen und die Ursachen der Ebbe und Flut, die einige von ihnen ebenso wie das Meer zeigen. Sie sprach wie ein Engel über dieses Thema. [...] Dann forderte mich Belloni auf, mit ihr über ein beliebiges Thema aus der Philosophie oder der Mathematik zu disputieren. [...] Wir sprachen erst über die Frage, wie die Seele von körperlichen Gegenständen erregt werden kann und wie diese Eindrücke dann zum Gehirn gelangen; dann über die Lichtemission und über die Grundfarben. Loppin unterhielt sich mit ihr über die Durchsichtigkeit der Körper und über die Eigenschaften gewisser geometrische Kurven, wovon ich nichts verstand. Er sprach französisch mit ihr, und sie bat ihn um Erlaubnis, lateinisch zu antworten, da sie befürchtete, die französischen Fachausdrücke würden ihr nicht einfallen. Sie sprach in bewundernswerter Weise über all diese
Gegenstände, auf die sie sich gewiß ebensowenig vorbereitet hatte wie wir. Sie ist eine überzeugte Anhängerin der Philosophie Newtons, und es ist fabelhaft, wie die junge Person diese abstrakten Dinge verstanden hat.“
(Aus einem Bericht von Charles de Brosses nach einem Besuch im Elternhaus von Maria Agnesi am 16. Juli 1739. Zitiert nach: Kleinert, Andreas: Maria Gaetana Agnesi und Laura Bassi - zwei italienische gelehrte Frauen im 18. Jahrhundert. www.physik.unihalle.de )

„Sie wundern sich, dass meine Geliebte das süße Studium der Geometrie mag? Sie sollten vielmehr darüber erstaunt sein, dass Sie nicht wissen, dass eine Frau solch ein profundes und bedeutendes Buch geschrieben hat.“
(Anspielung auf Maria Agnesi aus einem Stück des Dramatikers Carlo Goldoni. Quelle.Übersetzung: u-acht.)

Geburtsort Mailand
Tourdaten Sie verbrachte ihr ganzes Leben in Mailand. Sie reiste nicht einmal nach Bologna, nachdem der Papst ihr an der dortigen Universität eine Professur für Mathematik.
Tourdaten von Maria Gaetana Agnesi
Zitate „Die Menschen handeln stets, um Ziele zu erzielen; das Ziel des Christen ist der Ruhm Gottes. Ich hoffe, dass meine Studien den Ruhm Gottes vermehrt haben, dadurch, dass sie nützlich waren für andere, und dass sie von Gehorsam geleitet waren, denn das war der Wille meines Vaters. Jetzt habe ich bessere Wege gefunden um Gott zu dienen und anderen nützlich zu sein.“
(Quelle: Mazzotti, Massimo (2001): Maria Gaetana Agnesi: Mathematics and the Making of the
Catholic Enlightenment. Isis, Vol. 92, No. 4. S. 682. Übersetzung: u-acht)
Familie Ihr Vater Pietro Agnesi war ein wohlhabender Textilkaufmann und hat insgesamt dreimal
geheiratet.
Maria hatte 21 jünger (Halb-)Geschwister, um die sie sich nach dem Tod ihrer Mutter Anna
Fortunata (Brivio) Agnesi kümmerte
Hobbies Sprachen – mit fünf Jahren sprach sie bereits Französisch. Lateinisch, Griechisch, Hebräisch, Spanisch und Deutsch beherrschte sie angeblich schon im Alter von dreizehn. In ihrem Salon empfing sie Intellektuelle aus ganz Europa, um mit ihnen über Mathematik und Philosophie zu diskutieren.
Freunde Die Mathematiker Jacopo Riccati und Ramiro Rampinelli.
Sterbeart Sie starb vermutlich an Hydrothorax in dem Altenheim, das sie 28 Jahre ihres Lebens geleitet hat.

LINKS
Kleinert, Andreas: Maria Gaetana Agnesi und Laura Bassi - zwei italienische gelehrte Frauen im 18. Jahrhundert: www.physik.uni-halle.de

LITERATUR
Klens, Ulrike (1994): Mathematikerinnen im 18. Jahrhundert: Maria Gaetana Agnesi, Gabrielle-Emilie DuChâtelet, Sophie Germain : Fallstudien zur Wechselwirkung von Wissenschaft und Philosophie im Zeitalter der Aufklärung. Pfaffenweiler.

Eine Biographie in englischer Sprache:
hier

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